
Gefahrenabwehr
Kreisverwaltung Hersfeld-Rotenburg übt gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Kassel den Ernstfall
Ein schweres Starkregenereignis mit massiven Überschwemmungen, Hangrutschen und großflächigen Infrastrukturausfällen. Dieses Szenario bildete den Ausgangspunkt einer groß angelegten Stabsrahmenübung, die die Kreisverwaltung Hersfeld-Rotenburg gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Kassel durchgeführt hat.
Ziel der Übung war es, das Handeln des Verwaltungsstabs in einer fiktiven, aber realistisch gestalteten Krisenlage zu erproben. Dabei wurde insbesondere trainiert, wie die Verwaltung in enger Abstimmung zwischen den Fachbereichen und der Verwaltungsleitung Entscheidungen trifft, Informationen verarbeitet und Maßnahmen koordiniert.
Das Übungsszenario wurde durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) im Rahmen des Projekts KLIMPRAX Krisenvorbereitung entwickelt und simulierte eine Wetterlage, die den gesamten Landkreis über Tage hinweg mit Regen, überlaufenden Gewässern und Schlammlawinen belastet. Die Übung begann nach einem simulierten Starkregenereignis. Parallel wurden auch Auswirkungen auf die Kritische Infrastruktur – etwa Stromversorgung, Entsorgung und Kommunikation – berücksichtigt. Der Verwaltungsstab des Regierungspräsidiums Kassel war als übergeordnete Behörde eingebunden und unterstützte den Landkreis in Abstimmung und Koordination.
Landrat Torsten Warnecke betonte nach Abschluss der Übung die Bedeutung einer solchen realitätsnahen Vorbereitung: „Krisenbewältigung gelingt nur, wenn Abläufe, Zuständigkeiten und Kommunikation ineinandergreifen. Eine solche Übung zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Vorbereitung und Zusammenarbeit sind – sowohl innerhalb der Verwaltung als auch mit unseren Partnern auf Landesebene. Ich danke allen Beteiligten für ihren engagierten Einsatz und das konstruktive Miteinander.“
Auch Thorsten Bloß, Leiter des Fachdienstes Gefahrenabwehr im Landratsamt, zeigte sich mit dem Verlauf der Übung sehr zufrieden: „Der Verwaltungsstab hat gezeigt, dass er in der Lage ist, auch unter hoher Belastung strukturiert und effektiv zu arbeiten. Übungen wie diese sind entscheidend, um im Ernstfall handlungsfähig zu sein.“
Kreisbrandinspektor Marco Kauffunger, der während der Übung als Beobachter eingesetzt war, berichtete von der positiven Rückmeldung des HLNUG: „Das HLNUG hat unsere strukturierte und ruhige Abarbeitung des Szenarios sehr gelobt. Das Zusammenwirken unserer Verwaltung hat sehr beeindruckt.“
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nun in die Weiterentwicklung der Krisenstrukturen und internen Abläufe des Katastrophenschutzes im Landkreis einfließen. Ziel bleibt es, im tatsächlichen Einsatzfall schnell, koordiniert und verlässlich handeln zu können – zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.


