
Gefahrenabwehr
Erste gemeinsame Leitstellenfortbildung in Osthessen setzt neue Maßstäbe
Erstmals haben das Polizeipräsidium Osthessen sowie die Leitstellen der Landkreise Fulda, Vogelsberg und Hersfeld-Rotenburg eine gemeinsame Fortbildung durchgeführt – ein wichtiger Schritt, um die landkreis- bzw. organisationsübergreifende Zusammenarbeit in Krisen- und Einsatzlagen weiter zu stärken. Die Fortbildung fand dabei in der Kreisverwaltung in Bad Hersfeld statt.
Der ganztägige Austausch brachte die Disponentinnen und Disponenten aller drei Landkreise sowie der Polizei zusammen. Insgesamt wurde das Format an vier aufeinander folgenden Tagen angeboten, um allen Kolleginnen und Kollegen aus den Leitstellen die Teilnahme zu ermöglichen.
„Das Ziel war es, durch praxisnahe Inhalte und den gemeinsamen Austausch das Verständnis füreinander zu vertiefen und Abläufe im Ernstfall weiter zu optimieren. Mit dieser Fortbildung wurde der Grundstein für eine neue Tradition gelegt: regelmäßige, gemeinsame Schulungsformate, die die Sicherheit in der gesamten Region Osthessen weiter erhöhen“, waren sich die Referenten einig.
Die Fortbildung spannte einen weiten Bogen über zentrale Einsatz- und Leitstellenthemen: Darunter waren unter anderem der Rettungsdienst aus Sicht der Feuerwehr: Die Teilnehmenden erhielten Einblicke in taktische Abläufe und Herausforderungen der Feuerwehr bei medizinischen Notfällen – ein wichtiger Beitrag, um Schnittstellen im Einsatz besser zu verstehen. Die telefonische Hilfestellung bei Erkrankungen und Verletzungen: Fallbeispiele schulten die sichere, zielgerichtete Kommunikation mit Anruferinnen und Anrufern in medizinischen Notlagen.
Außerdem wurde der Brandschutz im Bergbau mit der Vorstellung spezieller Gefahrenlagen, Rettungskonzepte und technische Besonderheiten thematisiert. Ein weiterer Schwerpunkt waren lebensbedrohliche Einsatzlagen - Szenarien wie terroristische Bedrohungen oder Amoklagen wurden gemeinsam analysiert, um abgestimmte Handlungsketten zu festigen. Darüber hinaus wurde sich in der Fortbildung mit Großschadenslagen befasst. Zuständigkeiten, Strukturen und die Abstimmung mit Behörden wurden anhand realitätsnaher Beispiele erörtert. Die Teilnehmenden beschäftigten sich zudem mit den Brandmeldeanlage und den dazugehörigen Zuständigkeiten, typischen Störungen und Maßnahmen bei Ausfällen.
Während der Fortbildung wurde ein Fokus auf das Crew Resource Management (CRM-Leitstelle) gelegt. Wie in der Luftfahrt setzt das CRM auf klare Kommunikation, Teamwork und Fehlervermeidung – ein Ansatz, der in Leitstellen immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Die Premiere der gemeinsamen Fortbildung wurde von allen Teilnehmenden positiv bewertet. Besonders hervorgehoben wurde der direkte Austausch zwischen Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Leitstellenpersonal – eine Grundlage, die im Ernstfall wertvolle Sekunden sparen und die Qualität der Einsatzbearbeitung deutlich verbessern kann.
„Nur wenn wir uns kennen und verstehen, funktionieren wir als Team“, lautete der einhellige Tenor von allen Teilnehmenden und Referenten. Alle Beteiligten kündigten bereits an, das Format fortzusetzen und weiter auszubauen.
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