FRAUEN UND GLEICHSTELLUNG

Internationaler Tag für sicheren Schwangerschaftsabbruch


Anlässlich des International Safe Abortion Day am Sonntag, 28. September machtE das Frauen- und Gleichstellungsbüro des Landkreises Hersfeld-Rotenburg auf die schwierige Versorgungslage im ländlichen Raum aufmerksam.

Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland nach wie vor im Strafgesetzbuch geregelt und nur unter bestimmten Voraussetzungen straffrei möglich. Neben dieser rechtlichen Einschränkung sind es vor allem lange Anfahrtswege und fehlende wohnortnahe Angebote, die Frauen in einer ohnehin belastenden Situation zusätzlich unter Druck setzen.

„Frauen aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg müssen für einen Schwangerschaftsabbruch meist nach Kassel, Gießen oder Marburg fahren. Diese weiten Wege bedeuten nicht nur zusätzliche Kosten und Zeitaufwand, sondern auch eine erhebliche psychische Belastung“, betont Corinna Zehender, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Hersfeld-Rotenburg.

Die jüngst veröffentlichte ELSA-Studie („Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer“) bestätigt, dass ungewollt schwangere Frauen in Deutschland häufig mehrfach belastet sind – durch finanzielle Unsicherheiten, fehlende Unterstützung oder die verpflichtende Beratung nach § 219 StGB mit zusätzlicher Wartezeit. „Wir brauchen bessere Voraussetzung und den Abbau rechtlicher Hürden, damit Frauen ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmung wahrnehmen können“, so Zehender weiter.

Mit dem internationalen Aktionstag wird weltweit auf die Notwendigkeit eines sicheren und legalen Zugangs zu Schwangerschaftsabbrüchen aufmerksam gemacht. Dazu gehört die Forderung, der Entkriminalisierung und einfachen, wohnortnahen Verfügbarkeit von Abbrüchen und medizinische Versorgung, Neuregelung der Kostenübernahme und Beratungssituation um das Recht auf körperliche Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen zu gewährleisten. Zudem müssen die strukturellen Rahmenbedingungen für Ärztinnen und Ärzte verbessert werden: weniger Bürokratie und bessere Ausbildungen schon während des Studiums.

 

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